Norwegen Teil2

Berichte Norwegen
Vom 16.Juli 2018 bis 01.August 2018
16 Tage; 1122 km; 13.854 Höhenmeter
Gesamt Norwegen 44 Tage; 2783 km; 27.789 Höhenmeter
Gesamt Teil 4: 332 Tage; 19.028 km; ca. 132.316 Höhenmeter; Gesamte Traumradreise 2014-2018: 55.299 km

Autor: Michael Schreiber
#Vom 16. Juli 2018- 20. Juli 2018 Tag 316 (1088) – Tag 331 (1103)
#Vom 21. Juli 2018- 01. August 2018 Tag 332 (1104) – Tag 343 (1115)


Vom 16. Juli 2018- 20. Juli 2018 Tag 316 (1088) – Tag 331 (1103)
Etappe Trondheim - Rastplatz vor Grodäs 393 km Rad; 0 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 18.299 km

Datum km Schnitt H/KM/h Höhe Ziel
16.07.18 110,07 17,12 46,69 746 Wild Camping hinter Rindal
17.07.18 67,73 15,80 44,62 828 Wild Camping vor Oksendal
18.07.18 72,17 16,25 46,26 827 Pension Gjerdset
19.07.18 86,75 14,52 52,38 1717 Wild Camping hinter Eidsdal
20.07.18 56,90 13,23 43,22 1131 Wild Camping Rastplatz vor Grodäs

Und dann saß ich doch nochmal auf dem Rad nach 3 Tagen, ohne zu radeln was mal ganz gutgetan hat. Ich war schnell aus Trondheim hinaus, den so groß war die Stadt nicht. Es ging gleich einen langgezogenen Anstieg hinüber zur Buvikbukta am Orksdalsfjord (51). Die ganzen Tunnel konnte ich über die alte Straße am Fjord umfahren und hatte so immer eine schöne Aussicht. In Orkanger habe ich mich dann für die Route 65 entschieden, es war die Trollheimenroute die durchs Orkdalen, dann Ringdalen mit dem stetigen Anstieg hinüber ins Surnadal. Immer im Gegenwind aber sonst war es traumhaftes Wetter und mit Bauern bewirtschaftetes Land an den unteren Berghängen. Mit Ackerbau und Viehzucht. Unterwegs habe ich diverse Stopps an den kleinen Märkten gemacht und auch mal wieder gekocht und so eine warme Speise bekommen. Diese habe ich mir in Trondheim nicht gegönnt. Vor der kleinen Ansammlung von Häusern namens Harangen habe ich in einer kleinen Sandgrube mein Zelt nach 110 km installiert. Es war immer noch recht warm.
Am Morgen waren es noch 30 km bis zur Fähre nach Kvanne. Zuerst Abfahrt mit Rückenwind und dann ein kleiner Berg und ich hatte den Anleger erreicht, wo gerade die Fähre ankam und mich gleich mitnahm über den Stangvikfjord (52). Am Alvundfjord (53) habe ich im Joker Kaffeepause gemacht. Danach ging es wieder bergauf Richtung Sundalsüra, wo es einen fast 8 km Tunnel gibt, der wie ich schon dachte für Fahrräder gesperrt ist, aber auf meiner offline Map hatte ich eine Umfahrung entdeckt, so bin ich hinunter nach Obdöl, doch diese Variante war am ersten Tunnel mit einem großen Tor verschlossen. Mein erster Gedanke: Oh mein Gott alles wieder zurück und dann zur 50 km entfernten Fähre Halsa. Warum macht man keine Information am Abzweig 10 km vor dem Tunnel, sondern nur das Radfahrer gesperrt Schild an den Tunneleingang? Die Gedanken schwankten zwischen illegalem Tunnelradeln oder riesigen Umweg. So habe ich am letzten Haus vor dem Tunnel noch mal nach einer Variante gefragt und er sagte Fähre Halsa. Doch dann fing er an zu erzählen, dass er schon öfter Radler mit seinem Auto durch den Tunnel gefahren hat. Meine Stimmung besserte sich und ich hatte Hoffnung, als die entscheidende Frage kam: Möchtest du auch? Dann kam ein glückliches lautes Ja von mir, doch zuerst gab es noch einen Kaffee auf seiner Terrasse. Danach alle Taschen in den Kofferraum und das Rad ab auf den extra montierten Radträger auf der Anhängerkupplung. Schon ging es in den erst 6 Jahre alten Tunnel.
Nun sitze ich am Market auf der anderen Seite in Sundalsöra und bin mal wieder begeistert von den hilfsbereiten Menschen dieser Welt. Otto, so hieß er verbuchte dies, als weitere gute Tat, wenn er mal vor der Himmelspforte steht.
Hier in Sundalsöra ist auch der höchste Berg Europas, der direkt von Meereshöhe aufragt. Ich bin dann zum nächsten Tunnel aufgebrochen, der nicht für Radler gesperrt war, obwohl er kleiner war. Habe mich trotz alledem für die Umfahrung entschieden. Die alte Straße führte ganz schön kräftig hinauf und ich konnte Otto auf der anderen Seite zuwinken. Die Aussicht war fantastisch auf den Fjord. Habe hier mitten auf der Straße gekocht, denn Autos kamen hier keine. Habe anschließend noch die letzten Höhenmeter absolviert und ab hinunter wo ich mein Zelt neben einem kleinen alten Tunnel vor Öksendalsöra aufgeschlagen habe und as schon nach 67 km und bei noch immer sonnigem Wetter. Ich wartete auf den Regen, der von den Leuten angekündigt war, doch außer mehr Wolken kam nichts und ich hätte so gut weiter radeln können. Doch es war ein so schöner Platz hier.
Ich habe zum ersten Mal wieder Nacht wahrgenommen, es war von ca. 0-4 Uhr Dämmerlicht.
Als ich mein Zelt abgebaut hatte, tröpfelte es wirklich aber zu wenig für Regensachen, diese habe ich erst kurz später angezogen und nach einer Pause, als der Regen stärker wurde, das Ganze an einem Haus abwartete, wo ich mich der Regensachen wieder entledigen konnte. Ich bin dann dem Sundalsfjord weiter bis zum Übergang zum Langfjord (54) der nach Eidsvag führte gefolgt. Dort Kaffepause im Bunnpris Markt.
Nun sitze ich im MIX Markt nach 58 km und der Fähre von Sölsnes nach Äfarnes und kurz zuvor lag ich noch daneben in der Sonne und nun wieder eine Regenfront über dem Fjord. Heute schlug das Wetter dauernd um, doch der erste Regen erreichte mich schon als ich auf der kleinen Straße zwischen Tjelle und der Fähre am Kochen war. Ich habe mich mit meinem Topf Nudeln unter den Tisch verkrochen und bin, als er leer war im Regen weiter gefahren. Da mir das Wetter immer entgegenkam hatte ich den Schauer bald durchquert und der Blick auf die Bergkulisse gegenüber des Fjordes war wieder frei und gigantisch. An einem Bauernhof machte ich Pause und kam und kam mit einem Norweger ins Gespräch. Dann sind sie auch sehr nett, doch wenn man nur irgendwo sitzt, braucht man nicht auf ein Grüßen zu hoffen. Schnell ging es dann zur Fähre und in die Sonne auf den Steinen am Anleger doch nun sitze ich im MIX Markt mit teurem Fleisch in Form eines Cheesburger. Mal schauen wie es weitergeht wenn die Front vorbeigezogen ist.
Es ging weiter doch nach 5 km erwischte mich die Front frontal, als ich gerade am Zeltplatz suchen war. Doch das mit dem Aufbau wäre schiefgegangen denn nun strömte der Regen mit voller Kraft aus dem Himmel, so habe ich kurze Zeit später in einem Zimmer in einem alten Bauernhaus in Gjerdset eingecheckt. Ich konnte meine Regensachen im Heizungskeller zum Trocknen aufhängen. Habe dann im kleinen Gemeinschaftsraum Brote geschmiert und dazu kostenlosen Kaffee konsumiert. Abends kam nochmal kurz die Sonne raus und ich konnte noch die hohen Schneebedeckten Berggipfel im Nebel sehen.

Am Morgen sah die Situation nicht besser aus. Mal wieder tief hängende Wolken, nasse Straße, doch zumindest von oben trocken, so habe ich um 5 Uhr entschieden zu packen und die 20 km bis Andalsnes zu radeln, einmal um den Isfjord (55) der in den Romsdalsfjord übergeht. Bis auf ein bisschen Niesel bin ich trocken bis nach Andalsnes gekommen und habe noch keinen Plan wie es weiter geht. Bin nun schon beim dritten Kaffee. Es wird heller, doch mit Berge schauen wird wohl nichts.
Und ob es was wurde! Es war mal wieder einer der super geilen Tage, auch wenn ich jetzt auf einem abschüssigen Waldweg oberhalb der Straße, die hinüber nach Geiranger führt, liege und nur Wald sehe.
Aber zurück nach Andalsnes, wo ich um 10 Uhr das Café verließ und noch vor der Tür von einem begeisterten Radler der auch hier Touren guidet abgelichtet wurde. Habe mir noch im Baumarkt eine neue Gaskartusche gekauft bevor es in die Anfahrt zum Trollstiegen ging. Es wurde immer heller, die Wolken stiegen immer weiter die Berghänge hinauf. Es war noch die ersten 12 km relativ flach durch das tiefe Tal bis zum eigentlichen Anstieg. Er wurde durch ein Touristencamp mit Souvenirläden und großen Trollfiguren eingeläutet. Bis in die erste der 11 Kehren war es schon ein langer und steiler Weg, da habe ich mal wieder mein Übergepäck gespürt. Bis zu 12 %, doch ich konnte sogar mit einigen Rennradlern mithalten, bis ich wieder zum Foto machen stoppen musste. Eine gigantische Landschaft die durch den kleinen und großen Wasserfall geprägt wurde. Ich als Radler hatte das Privileg überall an der Leitplanke zu stoppen, wo es für Autos und Wohnmobile unmöglich war. Als ich die 11 Kehren geschafft hatte, war ich am Touristencafé, wo der durch Geländer gesicherte Weg zu den Aussichtsplattformen startete. Doch ich habe zuerst einen Platz am Wasserfall unter den Touristenmassen auf den Plattformen besetzt und mein verdientes Trollstiegen Bier getrunken, welches ich als Zusatzgewicht dabei hatte. Eigentlich wollte ich ja für jede Kehre ein trinken, smile.
Danach bin ich als einziger in kurzer Hose und Shirt auf die Plattform, andere waren in Wolldecken gehüllt. Ich war wieder ein glücklicher Mensch, den die letzten Nebelschwaden verschwanden und ich konnte die Kehren die aus der Tiefe hinaufführen noch mal nachzählen. Tolle Strecke, sie erinnerte mich an die Schraubenzieher Strecke in Chile, da waren es nur 11 Kehren mehr und 3000 m höher.
Der Tag wurde noch immer besser auch dank des Wetters, gut das ich losgefahren war. Vom Cafe ging es noch höher über das 850 m hohe Fjell. Dann 35 km bergab zum Nordalsfjord (57), wo es wieder eine Fähre gab. Zuvor habe ich in der Abfahrt noch den perfekten Kochplatz gefunden, neben mir auf den Bänken und Tischen wurde ebenfalls gespeist. Der nächste Halt war am Gudbrandjuvete ein tosender Wasserschlund des Bergflusses. Hier wurden auch wieder Touristenbusse ausgeschüttet.
Im Ort vor der Fähre war ich noch im Supermarkt und es gab noch ein Bierchen am Fjord bei bestem Sommerwetter. Die Glücksgefühle tanzten Mambo. Danach ging es mit der Fähre hinüber zum nächsten Anstieg. Hier auf dem Weg nach Geiranger wollte ich einen schönen Zeltplatz finden doch das war nicht so einfach. Zuerst viele Häuser und Höfe, dann ließ die Bergstraße keinen Platz fürs Zelt. Seit der Fähre hatte ich mal wieder kölsche Musik auf den Ohren und ich fuhr so mit 6 km/h immer höher, als ich rechts einen Waldweg bergauf der mit einem Felsbrocken für Autos gesperrt war. Genau das was ich jetzt brauche, einen gesicherten Platz für mein Zelt, denn ich war müde von den Eindrücken des Tages aber auch von den über 1500 Höhenmetern.
Am Morgen, nachdem es hell war, habe ich zusammen gepackt und es ging nur noch 2 km hinauf zu einem See dann etwas flach und hoch zum Scheiteltunnel auf über 600 m. Kurz danach zog Nebel vom Geirangerfjord (58) hinauf doch der Wettergott meinte es wieder gut mit mir, als ich den Aussichtspunkt erreichte öffnete sich der Nebelvorhang wie im Theater und tief im Tal der Fjord. An dieser Aussicht gab es das zweite Frühstück, bevor es über 10% Serpentinen hinunter nach Geiranger ging. Die Straße sah von unten aus wie eine Zickzack Linie aus. Geiranger ist überflutet von Touristen, so war ich froh die ganze Schönheit des Ortes und des Fjordes alleine bei einem Kaffee und Berliner auf der kleinen versteckten Terrasse des Joker zu genießen. Ich bin dann mit einer 3 Bus starken koreanischen Reisegruppe auf die Fähre nach Hellestyl gegangen. Teuerste Fähre bisher aber perfekt um den Geirangerfjord in seiner Pracht zu erleben. Die 7 Schwestern (Berggipfel waren zu sehen und Bauernhöfe in den steilen Hängen. Hier wurden sogar die kleinen Kinder festgebunden, damit sie nicht hinab stürzten. Diese Information gab es von den Schiffslautsprechern in 4 Sprachen auch in Deutsch. In Hellestyl konnte ich mich gar nicht von ihm trennen nach 3 Stunden kochen, einkaufen und Bierchen trinken am Fjord auf der anderen Seite muss ich doch bald mal los. Zwei der geilsten Radtage und es ging noch weiter über einen Pass zum Hornindalsvatn, dem tiefsten Binnensee Europas. Es waren viele weitere Höhenmeter durch wieder wechselnde Landschaft die man mit eigenen Augen sehen muss. Im Coop in Hornisdal habe ich Proviant geladen und davor in der Sonne italienske Salad mit Brot gegessen. So ist das Abendessen auch schon mal erledigt und ich kann mir einen Zeltplatz zum Schlafen suchen. Den habe ich auf einer kleinen Halbinsel am See gefunden und habe noch in der Brandung, die durch den Wind entstand in der Sonne gesessen. Bin dann zum Schlafen.

Vom 21. Juli 2018- 01. August 2018 Tag 332 (1104) – Tag 343 (1115)
Etappe Rastplatz vor Grodäs - Oslo - Grenze Schweden 728 km Rad; 35 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 19.028 km

Datum km Schnitt H/KM/h Höhe Ziel
21.07.18 100,85 15,64 51,45 1266 Wild Camping bei Helgheim
22.07.18 75,27 16,07 44,23 759 Wild Camping hinter Hestad
23.07.18 82,37 15,69 44,23 879 Wild Camping bei Slinde
24.07.18 96,92 13,75 45,02 1645 Wild Camping am Tyinsee
25.07.18 117,85 19,21 49,92 698 Wild Camping oben an der 33
26.07.18 105,76 20,25 49,43 782 Wild Camping vor Jevnacker
27.07.18 66,52 12,25 42,37 1387 Oslo

Am Morgen war noch ein weiteres Zelt neben meinem und ein Transporter in dem 2 Leute schiefen. Für mich ging es am frühen Morgen weiter entlang des Hornindalsvatn bis zu einem 245 m hohen Anstieg hinüber nach Stryn zum Innvikfjord(59). In Stryn habe ich dann nach 18 km ein Café angesteuert zum Aufwärmen nach der Abfahrt und zum Laden meines Powerakkus. Gleich geht es weiter entlang des Jostendalsbeern, der vergletscherte Bergzug mit bis zu 2000 m hohen Gipfeln. Zuerst folgte ich der Straße 60 am Innvikfjord bis Utvik, wo mich wieder ein kräftiger Anstieg nach Byrkjelo erwartet und ich hoffe, dass der für 18 Uhr angekündigte Regen nicht früher kommt.
Ja der Anstieg war heftig aber ich war so, von der geilen Landschaft abgelenkt das ich die Anstrengung nicht gemerkt habe. Ich schluckte eine Serpentine nach der anderen und die Ausmaße des hinter mir liegenden Fjord wurde immer mehr sichtbar. Ebenso die mit Gletschern bedeckten Berge. Nach 6 km Steilstück hatte ich einen Aussichtsplatz erreicht, wo ich eine kurze Pause einlegte und nach 2 weiteren Kilometern hatte ich dann die 600 m Marke erreicht auf dem weiteren Fjell. Und es ging wieder rasend hinab nach Byrkjelo mit neuem Bergpanorama. Im Ort sitze ich nun in der Sonne und meine Glückshormone sind immer noch am Tanzen, unglaubliches Norwegen. Mal schauen, ob ich die 20 km bis Skei noch schaffe.
Ich habe es geschafft und unfassbar schöne Landschaft setzte sich in Form eines Canyon fort. Ich war sprachlos und es folgte noch der perfekte Platz fürs Zelt am Jölstavatnet was mal wieder ein langgezogener Binnensee war. Diesmal hatte ich die perfekte Aussicht aus beiden Ausgängen meines Zeltes bis zu den Gletschern in der Ferne. Ich komme nicht mehr aus dem Schwärmen.
Am Morgen war es um 4 Uhr am Nieseln, so habe ich bis 8 Uhr weiter geschlafen und mein Zelt war trocken und ich bin 45 Minuten später entlang des Sees weiter geradelt. Am Ende bei Vassen ging es hinunter zum Fördefjord (60) von wo es nach einer Kaffeepause über einen weiteren Pass zum Gaulafjellet ging. In Sande gab es weiteren Kaffee. Eine leichte Steigung führte weiter hinauf an einem Fluss vorbei der Seen bildete und aus denen das Wasser über tosende Wasserfälle von See zu See zu Tal stürzte. Nachdem ich noch die alte Holzkapelle von Hestad besichtigt hatte die genau zwischen 2 Seen gelegen war, habe ich mein Zelt am Vikdalsvatn aufgeschlagen. Es war ein Platz der lokalen Angler, die hier ihre Boote liegen hatten. Einem Vater und Sohn habe ich noch geholfen ihr Boot über den kleinen Sandstrand ins Wasser zu ziehen. Danach entspannen auf den Felsen am Wasser. Morgen geht es zum Sognfjord (61), dem längsten Norwegens.
Doch der Weg war am nächsten Tag noch beschwerlich dorthin. Nach dem nächtlichen Regen konnte ich mein Zelt halbwegs trocken einpacken und nach dem See begann erst der eigentliche Anstieg aufs Gaulafjell. Damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet. Aber wieder Hormontanzende Landschaft, weiter Seen, wo sich der eine in den anderen ergoss und an jedem dieser Wasserfälle hatte ich die gleichen Höhenmeter zu überwinden die er in die Tiefe fiel. Ich muss schon ganz schön hoch gewesen sein, denn die Vegetation war spärlicher und die mit Schneeresten bedeckten Gipfel greifbar nahe. Oben am letzten See habe ich Brotzeit gemacht mit Blich auf die Gipfel die sich im See spiegelten und die alten mit Grass bedeckten Gehöfte. Nach einer Kuppe erreichte ich eine moderne Aussichtsplattform und der Blick auf die Serpentinenstraße in die Tiefe war frei. Immer wieder neue Höhepunkte in Norwegen, die tollen Erlebnisse reisen nicht ab.
Nun sitze ich schon nach einer Fährfahrt über den Fjärlandsfjord(62) in Hermansverk am Sognfjordund habe nach anderthalb Tagen mal wieder einen Coop erreicht und ein verdientes Bierchen nach den ganzen Höhenmetern bekommen. Man muss sich ja auch belohnen. Doch der Weg über das Gaulafjell war fantastisch kaum Wohnmobile und wenig Touristen, wobei hier am Sognfjord wieder ein Wohnmobil dem anderen folgt. Nach der Weiterfahrt habe ich noch 2 Kölner mit ihrem Bulli getroffen und danach auf einer Tunnelumfahrung den mal wieder perfekten Platz für mein Zelt über dem Fjord gefunden. Kein Verkehr, nur Joggerinnen, schöne Aussichten aus dem Zelt, smile. Aber auch die 180 Grad Aussicht auf den Wolkenverhangenen Sognfjord war toll und über mir ein Loch und für einen kurzen Moment strahlte mich die Sonne an. Somit zurück zu den Hormonen, sie Tanzen Nonstop.
So sollte es am nächsten Tag weitergehen. Sonne schon am Morgen auch wenn es in der Nacht geregnet hatte. Mein Zelt war wieder trocken und es konnte losgehen Richtung Sogndal einem größeren Ort hier. Am Sognfjord viele kleine Obstplantagen mit Pflaumen, Äpfel und auch Stachelbeeren die auf kleinen Flächen am Hang stehen. In Sogndal hatte ich vor nach dem Einkauf einen Kaffee zu trinken, doch alle Cafés machten erst um 9 Uhr auf. Bin dann weiter und hoffte auf einen Kaffee in Lärdal, welches ich über eine Fähre nach Frones erreichen sollte.
Doch zuvor gab es doch noch einen Kaffee an einem Coop und dazu habe ich mir Brote geschmiert. Danach stand ich mal wieder an einem Tunnel, 7 km lang, mit Radfahrer verboten Schild und es gab diesmal keine Umfahrung wie bei den anderen Tunnels zuvor. Also Augen zu und durch. Er ging bergab und es war kein Verkehr, so bin ich mit 40 km/h hindurchgesaust und stand am Ausgang gleich am Fähranleger. Es waren hier 2 Fähren im Einsatz, sogar mit Unterdeck für die Autos. Es hob sich der Boden und die Autos verschwanden im Bauch der Fähre, danach ging sie wieder zu. Ich konnte oben mein Rad abstellen und war schnell auf der anderen Seite des Sognfjords. Ein weiterer gesperrter Tunnel für Radler stand bevor. Doch Plan ändern?
Ja habe meinen Plan geändert und bin dem Ädalsfjord (63) gefolgt, was ein Glück, es war super schön hier und immer wieder ging es durch über 1 km lange in die Steilwände gehauene Tunnel, bis nach Över Ärdal am Ende des Fjords.
Bei einer Brotzeit vor dem Coop konnte ich schon sehen, was auf mich zu kommt, 4 Serpentinen hinauf aufs Sleffetfjell. Was für ein Anstieg und im Rücken bedrohliche Regenwolken. Der Ausblick zurück war mal wieder gigantisch. Nach den 4 Serpentinen ging es mal wieder mit gleicher Steigung immer weiter hinauf. Die Bäume verschwanden und es gab nur noch Gräser auf den Felsen und überall standen kleine und große Hütten der Norweger.
Ich habe einen Parkplatz gefunden, um noch rechtzeitig vor dem großen Regen mein Zelt aufzubauen. Er hielt mit kleinen Unterbrechungen die ganze Nacht anhielt.
Ich sah erst am nächsten Morgen, wie atemberaubend hier oben die Landschaft war und wie nass mein Zelt vom starken nächtlichen Regen war es stand auch in kleinen Pfützen was sich auf dem Parkplatz nicht vermeiden ließ, doch es war nochmal alles glimpflich abgelaufen.
Um 4:30 Uhr, wo ich wach war, habe ich im Trockenen alles abgebaut und mein Zelt nass eingepackt, doch als ich startklar war meine Regensachen anziehen. Doch als ich den höchsten Punkt mit 1117 Meter erreicht hatte, was in einer Steinsäule eingraviert war, konnte ich meine Regensachen wieder ausziehen.
Es ging noch einige Zeit am Tyin See vorbei bis es in die Abfahrt ging hinuter auf die E16, der ich Richtung Oslo folgte. Ein Schild sagte mir 260 km. Ich habe dann erst ein Mal Frühstück am Smeddalsvatnet gemacht und dabei mein Zelt getrocknet, denn nun war zwischen den Wolken wieder die Sonne zu sehen. In Öye gab es eine alte Stabskirche aus dem Jahre 1100 zu sehen, doch zur Besichtigung noch geschlossen. Es ging immer weiter leicht Berg ab von See zu See und das mit Rückenwind. Unterwegs habe ich noch 2 Kaffeepausen eingelegt, um meinen Powerakku zu laden. Ich bin immer noch von der Landschaft über das hohe Fjell begeistert, trotz der Anstrengung gestern, die ich heute in den Beinen merke, aber ich glaube, dass ich übermorgen in Oslo bin, wenn alles gut läuft. Und es lief gut, bis nach Fagernes wo ich vor dem Supermarkt in der Sonne sitze und das nach 85 km. Ich habe zuvor noch die Kirche in Slidre besichtigt und kurz innegehalten und mich bei dem da oben für die tollen Erlebnisse und das meist gute Wetter bedankt. Doch mit Kerze anzünden war nichts, da es hier einen Holzaltar und ein Holzdach gab. Werde es verschieben bis Wissen, wo ich plane diesmal auf dem Rückweg meine Mutter zu besuchen oder sonst im Dom zu Köln.
Nun werde ich hier von Fagernes die empfohlene Route der norwegischen Radlers weiterfahren entlang des Randsfjord (64) der in 55 km beginnt.
In Aurdal bin ich durch Zufall auf einen Bahntrassenradweg gestoßen, der schon 5 km vorher in Leira begann und nach Björyo führte. Dort war der Spaß schon nach 4 km wieder zu ende. Es stand dort noch ein alter Triebwagen und Waggons der NSB, wenigstens noch ein versöhnlicher Abschluss. Danach musste ich über einen Schotterweg steil hinauf zurück auf die 33, die noch unerwartet weit bergauf führte. Die Bahntrasse hatte mich auch um die letzte Einkaufmöglichkeit herumgeführt, so hatte ich nicht genug Wasser und bis Dokka war es zu weit. So bin ich an ein Haus herangefahren, wo ein älterer Mann in seinem Stuhl auf der Terrasse saß und so fragte ich ihn mit meiner leeren Flasche in der Hand nach Wasser. Er konnte kein Englisch doch mir wurde die Flasche gefüllt.
Ober auf dem Fjell waren wieder viele Hütten der Norweger. Jeder Norweger hat irgendwo seine Hütte im Wald stehen. Sowas hätte ich auch gerne.
Danach führte die Straße wieder hinunter ins Etnedal. Doch ich habe noch weit Oben mein Zelt in einem Bogen der alten Bergstraße aufgeschlagen und mich auf meine Matratze daneben gelegt, als plötzlich ein russischer Reiseradler auf seinem Weg nach Murmansk vor mir stand. Ich habe ihm angeboten auch hier zu zelten doch er wollte noch etwas weiter und auch einen Platz mit Aussicht haben. Den hatte ich ja gestern im Regen am Tyin See.
Am Morgen weckte mich die Sonne, die schon über die Baumwipfel schaute und mein Zelt anstrahlte. Das hieß für mich aufstehen und los. Das fiel mir heute auch leicht, denn ich wusste ja das ich eine Abfahrt vor mir hatte. Diese führte mich in das 27 km entfernte Dokka. Zuvor kam ich noch an den Felszeichnungen namens Helleristningen vorbei. Sie sollen über 6000 Jahre alt sein und sollen Elche darstellen, die von Jägern aus der Steinzeit hier in den Fels geritzt wurden.
In Dokka bin ich zuerst zum KIWI Markt um neuen Sprudel zu kaufen und habe mir davor noch Brote geschmiert und bin danach noch zu 3 Kaffees in einem Café eingekehrt, wo die 2 Refill wieder gratis waren, so kann man den Preis von 3 Euro schnell auf 1 Euro reduzieren. Hier habe ich auch wieder meinen Akku für die letzte Nacht im Zelt vor Oslo geladen. Für Oslo habe ich ein Hotel für 3 Nächte inkl. Frühstück gebucht. Teuer, für 278 Euro, es war mit das günstigste für das Wochenende, wo es besondere Aufschläge gibt.
Nun konnte ich aber ohne Stress weiter nach Oslo rollen und braucht mir kein Hotel vor Ort in der großen Stadt suchen.
Ich bin auf die 245 entlang des Randsfjord(64) abgebogen, auch wenn diese Route etwas länger ist, doch nun ist Sommer, da ich aus den hohen Bergen raus bin. Hier fliegen nun die Pollen und das ende Juli. Ich hatte das Gefühl, es schneit. Die Straße führte immer oberhalb des Fjordes so das man immer einen tollen Blick hatte. Mal gings hoch, mal noch höher, das hieß viel bergauf und ab. So habe ich am ersten Joker Markt einen Stopp eingelegt. Nun bin ich schon am zweiten Joker und es sind noch 105 km bis Oslo, das heist noch ein paar Kilometer machen bevor gezeltet wird. Doch bei der Landschaft hier auf der ruhigen Straße am Fjord war das kein Problem, vielleicht schaffe ich es ja noch bis ans Ende.
Fast geschafft doch nach nun 105 gefahrenen Kilometern fand ich einen geeigneten Platz für mein Zelt wenig abseits der Straße, da war relaxen auf der Matratze angesagt.
Am Morgen stieg die Sonne über dem Fjord auf und spiegelte sich im Wasser, als so los, auf nach Oslo zum Duschen nach 9 Tagen. Ich stinke, glaube ich, denn ich hatte kein Problem mehr mit Mücken. Nach 5 km erreichte ich Jevnacker und es war noch vor 7 Uhr und Coop, KIWI und Co hatten noch geschlossen. Norwegen erwacht immer langsam am Morgen, so war ich auch der erste und einzige im Coop. Es gab Zitronenlimonade und als zweites Frühstück 2 Teilchen.
Ich hatte mich immer noch nicht für die finale Route nach Oslo entschieden, so bin ich erstmal zur 241 die ohne Verkehr abseits der E16 bergauf verlief und das ein ganzes Stück. Nun viel mir die Entscheidung leicht da ich schon so weit oben war. So bog ich auf den Ringkolemvägen ab doch das ich schon fast oben war das bestätigte sich nicht. Es ging noch steiler über eine enge Bergstraße hinauf bis zu einem Schlagbaum, wo es für Autos kostenpflichtig wurde. Nur mit VISA am Automat zu bezahlen, ich konnte als Radler so durch und bin danach erstmal einen Kilometer falsch gefahren weiter bergauf. Also umkehren und wieder runter bis zum Abzweig wo ich den anderen Weg eingeschlagen habe. Hier wurde bald der Asphalt zu Schotter und nach dem höchsten Punkt wurde er zu einem rumpeligen Wald und Wiesenweg. Damit hatte ich nicht wirklich gerechnet, jetzt fehlte nur noch eine Flussdurchquerung wie in Vietnam. Doch Got sei dank blieb ich davon verschont. Dafür ging es noch über einige Anstiege von kleinen Seen zu großen Seen und wieder zu kleinen und das am heißesten Tag in Norwegen. Ich konnte die Landschaft nur teilweise genießen den bei der Wärme was alles noch anstrengender. Die Seerosen auf einem der Seen habe ich aber dann doch wahrgenommen. Danach folgten Bauernhöfe, man hatte nicht das Gefühl 10 km vor Oslo zu sein. Dann erblickte ich die Sprungschanze des Holmenkollen und fühlte, das ist ja gar nicht so hoch zu dem, was vorher war, so bin ich guter Laune ab zum Anstieg, wo ich mir vorher noch eine Dose Bier für die Bergankunft besorgte. Ich war ruckzuck oben dank Wiegeschritt und den Windschatten von Rennradlern. Es war die perfekte Ankunft für Oslo. In der Skisprungarena öffnete ich mein Bier in den Touristenmassen, der Ich seit Geiranger nicht mehr gesehen hatte. Einige der Touristen schwebten per Zipline über mich hinweg. Es war ein erhebendes Gefühl mit meinem Rad am Aufsprunghügel der Holmenkollenschanze zu stehen und noch interessanter war es mit meinem Rad auf der Biathlonstrecke unterwegs zu sein. Sie war asphaltiert. An einer Stelle musste ich schieben und ich war fasziniert welche Leistung die Langläufer hier abliefern. Nach der Besichtigung der Stabskirche an der Loipe ging es für mich hinab ins Zentrum von Oslo, wo es 3 km vor dem Ziel noch einen Kaffeestopp gab.
Dann Bezug des Anker Hotel im 13ten Stock. Es ist am kleinen Fluss Akerselva gelegen. Hier im Viertel ist Multikulti angesagt. Alle Länder sind vertreten. Schwarze, Kopftücher, Schlitzaugen aber auch Lokals. Ich liebe sowas.
Heute gab es auch das erste gezapfte deutsche Bier, Flensburger und somit läutete es meinen nächsten Abschnitt in diese Stadt ein. Ich habe noch eine teure Kneipentour in der Brugatta gemacht und viele Kontakte mit Leuten gehabt. Zwischendurch gab es noch Kebab, erstes Fleisch nach langer Zeit. Danach ging es zurück und ich habe den Eingang zur alten Schous Bryggeri gefunden. Das Pils war allerdings nicht so lecker. In der Außengastronomie habe ich noch ein Captain Norb Kölsch gefunden, doch 0,33 für 85 Kronen war dann doch zu viel.
Zum Nachspülen des schlechten Pils gab es noch ein frisch gezapftes Ringnes in der Radio Bar. Danach wurde es Zeit zum Schlafen, doch das Zimmer war aufgewärmt und es gab keine Klimaanlage und ich habe nach diesem Tag doch Schlaf gefunden.
Nach dem Frühstück habe ich erst Mal angefangen meine Homepage zu aktualisieren, da war einiges zu tun nach 9 Tagen. Als ich danach auf die Uhr schaute, war es schon Nachmittag und ich bin endlich auf Stadterkundung gegangen. Zuerst entlang des Flußwegs am Akerselva bis zur Brücke über den Bahnhof zum Promenadenweg, der mich zur futuristischen Oper führte. Ich bin ihr dann aufs Dach gestiegen. Sie liegt wie ein Keil im Wasser. Von dem Dach hatte man einen tollen Blick über den Hafen und den Ortskern von Oslo mit dem alten Bahnhofsgebäude im Vordergrund und im Hintergrund die Schanze des Holmenkollen. Ich bin dem Promenadenweg weiter gefolgt vorbei an den Anlegern der heutigen Fähren nach Frederikshaven und Kopenhagen. Hier legte damals der erste Dampfer aus Amerika an und es war mit alten Bildern an einer der Infosäulen, die aus einem aufrechtstehenden 40 Zoll Kontainer bestehen, dokumentieert. Danach erreichte ich den Anfang des Akerhüs Fortness in dem ein Kriegsmusseum für freien Eintritt angesiedelt war. Alle Kriege der Welt vom 2.ten Weltkrieg über den Balkan und Afghanistan Krieg bis heute wo norwegische Soldaten im Einsatz waren wurden behandelt. Weiter ging es zur Burg von Oslo, hier konnte man ebenfalls den ganzen Bereich frei betreten, bis auf das Innerste was von im Stechschritt umher patrouillierenden Soldaten bewacht wurde. Am anderen Ende gab es einen tollen Blick über den Fährhafen und das Rathaus, welches mich an das rote Radhaus in Berlin erinnerte. Ich bin dann in den kleinen alten Teil Oslos abgetaucht und durch die Einkaufstrasse vorbei am Dom Richtung Hotelviertel. Habe noch im Rema eingekauft und am Park am Radisson Blu gesessen und dem Multikulti zugeschaut. Wieder zum Essen zum Kebabimiss von Tags zuvor, von denen es aber 1000de in Oslo gibt und am Abend wieder in die Meyersgata zum Ringnes und zum Tagebuch schreiben. Ich hoffe, dass ich morgen mal zum Tippen komme.
Am Morgen bin ich nach dem Frühstück zur Rezeption und habe den Aufenthalt um einen Tag verlängert. Wenn das so weitergeht, wird das Geld knapp für Teil 5 der Traum-Radreise. Anschließend habe ich die grobe Planung bis nach Hause gemacht und werde doch wie geplant über Stockholm fahren, dann noch Kopenhagen, so habe ich alle Hauptstädte Skandinaviens besucht. Dann kommt die nördlichste Stadt Deutschlands, wo ich auch noch nicht war. Über den Ochsenradweg geht es nach Hamburg, um nochmal das Wunderland zu besuchen, dann über den HH-HB Radweg nach Bremen und von dort über den Brückenradweg nach Osnabrück zum Dortmund-Emskanal Radweg ins Ruhegebiet und 2 Tage später bin ich in Wissen bei meiner Mutter von, wo ich noch einen Loop zu meiner Schwester in die Eifel mache. Von hier bekam ich immer Unterstützung. So werde ich ca. am 10. September zurück in Spich sein.
Nun sitze ich in der Amundsen Bryygeri und probiere das Pils nach einem fast 4 stündigen Rundgang der wieder wie tags zuvor auf dem Fußweg am Akerselva began nur in anderer Richtung. Hier kam ich an einer ehemaligen Kaffeebrennerei vorbei, wo heute eine alternative Scene mit Nachtclubs beheimatet ist. Viele bunte Graffitis zieren die Hauswände. Mein Weg führte weiter über den Vär Frelsers Gravlund (Friedhof) und zur Fredensborg und einem weiteren Bereich einer alten Brauerei, die nun zu Wohnraum umgebaut ist. Der alte Braukessel war auf das Eingangsportal montiert. Nächster Punkt war der Königspalast mit Schlosspark. Hier war ich einem starr positioniertem Wachsoldaten zu nahe gekommen. Er erwachte und marschierte auf mich zu und sagte was auf Norwegisch zu mir. Als ich zurückging marschierte er zurück in sein Wachhäuschen und war wieder regungslos. Für mich ging es weiter auf eine weitere Schleife zum The Thief dem neuen ebenfalls futuristischen neuen Viertel auf dem Gelände der früheren Werft. Architektonisch sehr interessant und abwechslungsreich und die Wasserbecken trugen auch dazu bei. Vorbei am mächtigen Radhaus bin ich noch zum Parlament gelaufen und dann zur Brauerei und habe immer noch kein Wort getippt. Dafür bin ich aber noch weiter über den Boulevard von Oslo zum Rosenkranz gelaufen und zum 22. Juli Center wo es 2011 den Terroranschlag gab. Von dort ging es noch mal ins Sceneviertel an der alten Kaffeebrennerei. Ein weiterer schöner Platz für ein Bier. Hier saß ich mit einem Schweden und Engländer zusammen. Ja und immer noch nichts getippt. Von dem Schweden und Engländer ist der Kontakt, dann zu Brasilianern gewechselt, wovon die jüngste in Frankfurt arbeitet.
Am Abend habe ich es dann glücklicherweise doch noch geschafft in der Radiobar zu tippen bis der Akku des Notebooks leer war.
Doch am Morgen nach dem Frühstück habe ich gleich weiter getippt und ich hoffe am Abend den Rest zu schaffen. Nach dem weiter tippen bin ich in die Einkaufsmalls um nach neuen Radhandschuhen und einer Schwedenkarte zu schauen, bin aber in beiden Fällen nicht fündig geworden. Nach kurzem Stopp im Hotel bin ich auf den dritten Rundgang durch Oslo gestartet. Zum Botanischen Garten und durch die Straßenzüge von Grünerläkka. Diese sind von den 4-5 stöckigen alten aber renovierten Stadthäusern gesäumt. Weiter durch die Kunsthochschule die in alten Fabrikhallen untergebracht war und am Akerselva gelegen ist. Vorbei an den kleinen Holzhäusern am Telthusbakken und zur einer alten Maschienenhalle, die heute eine Markthalle mit Foodcourt ist. Bin danach wieder mit platten Füßen in die Bla Bar an der Brennerei wo ich die Tage zuvor schon war. Es war ein schöner Aufenthalt in Oslo.
Doch leider nicht am nächsten Tag, am Morgen plagten mich Bauchschmerzen und Übelkeit, keine Ahnung warum. Zuviel Kebab gegessen oder ein Bierchen zu viel? So habe ich zwangsweise um noch einen Tag zu erhöhtem Preis verlängern müssen. Ich habe mich den ganzen Tag im Bett aufgehalten und das bei stickig warmen Temperaturen im, Zimmer. Am Abend wurde es besser und ich habe mir Brot zum Essen gekauft und am Morgen war wieder alles gut, so konnte ich wieder voll am Frühstücksbuffet zuschlagen und gestärkt losradeln.
Es war mal wieder sehr anstrengend und stressig aus der Stadt hinaus. Es war für Radler mal wieder keine eindeutige Route ausgeschildert. So wurde ich auf der E4 von einem BMW Fahrer darauf aufmerksam gemacht das ich hier nicht fahren darf und er begleitete mich mit Warnblinker zur nächsten Ausfahrt, er konnte mir aber auch keinen Weg nennen, so bin ich kurze Zeit später auf der E6 gelandet. Hier fand ich dann doch mal einen Radweg und ich war froh als ich Lilleström und danach hinter Fedsund auf der Straße 170 zu sein. Sie war leicht hügelig und unspektakulär, endlich mal nicht dauernd fotografieren. In Björkelangen habe ich meinen letzten Kaffeestopp auf norwegischem Boden gemacht. Bis zur grünen Grenze sind es noch ca. 20 km. Auf dem Weg dorthin, ich konnte es nicht glauben, habe ich doch noch einen Elch gesehen. Er hat sich genau so erschreckt wie ich und ist mit mächtigem Getrampel zurück in den Wald.
Nach 12 km bin ich auf die Dirtroad abgebogen und sie war teils mit feinsten Schotterrippen gespickt. So stelle ich mir einen Weg zur Grenze vor. Das hatte ich das letzte Mal in Patagonien von Chile nach Argentinien, nur das hier keine Passkontrolle kam, sondern nur ein Schild Sverige (Schweden). Ich hatte es also doch noch geschafft Norwegen nach 44 Tagen, 2783 km und 27.700 Höhenmetern zu verlassen.