Malaysia Teil 2

Bericht Malaysia Teil 2
Vom 01.Dezember 2014 – 05.Dezember 2014; 5 Tage
Gesamt Malaysia (684 km, 28 Tage)


Vom 01.Dezember 2014 – 05.Dezember 2014 Tag 248 – Tag 252
Penang Int. Airport – Georgetown – Kuah (Langkawi) 139 km; Gesamtkilometer: 9917km

Autor: Michael Schreiber

Ich starte alleine nach spärlichem Frühstück Richtung Georgetown, nicht ganz so einfach nach 8 Monaten gemeinsamen Radelns. Also auschecken und alles aufs Rad packen, es muss ja weitergehen. Ich folge weiter der Straße Nr. 6, der wir schon zum Flughafen gefolgt sind. Hier wird es auch schon langsam ruhiger auf der Straße. Sie windet sich über einen ersten Bergrücken mit Blick auf die offene See. Auch hier auf der Insel ist alles grün. Nach einer Abfahrt geht es gleich in einen zweiten Anstieg, als ich stehenbleibe und Fotos von der grünen Insel mache, bemerke ich eine Radlergruppe mit Rennrädern die ebenfalls den Berg hoch geradelt kommen. Ich hänge mich dran, denn hier in Malaysia sind die Rennradler nicht so schnell. Als ich erzähle das mein Rad gut 70kg wiegt müssen Sie erstmal lachen. Als wir gemeinsam die Kuppe auf 220 Meter erreichen unterhalten wir uns noch kurz und tauschen unsere Kontakte aus. Bei der Abfahrt bin ich sogar schneller dank meines Gewichts. An einem Stausee mache ich einen Fotostop, bevor ich wieder das Meer erreiche. In einer Garküche am Straßenrand, sogar mit Meerblick, gönne ich mir zur Stärkung ein Nasi Goreng und einen frisch gepressten O-Saft. Auf dem Weg nach Gorgetown begleitet mich ein Japanischer Radler der jetzt auf Penang lebt. Nach 15km erreiche ich die Hutton Logge, die im alten Georgetown gelegen ist. Nun das übliche Duschen und frischmachen.
Dank einer endlich mal guten Internetverbindung konnte ich mal wieder mit der Heimat skypen und über die neue Situation und den weiteren Verlauf meiner Reise berichten. So wie es ausschaut werde ich erstmal bis Bangkok weiter radeln. Ob dann Ankor Wat noch klappt schaue ich mal. Werde wohl mal einen kurzen Urlaub in Deutschland machen um meine Familie wieder zu sehen.
Nach dem langen Telefonat bin ich zu meiner erste Erkundungstour durch Georgetown aufgebrochen. Besonders ist hier die Streetart (Straßenkunst). Es gibt Hauswandgemälde und Comics aus Eisenstreben geformt. In der Stadt ist noch viel von dem Kolonialstiel der Engländer zu sehen, so auch der Street Church Pier und die gesamten Straßenzüge. Ich machte noch einen kurzen Abstecher zu den Clan Jetties den auf Stelzen errichteten Häusern im Wasser.
Zum Abendessen lies ich mich im Reggae Hostel bei Chickennuggets und Carlsberg nieder und lasse das geschehene nochmal Revue passieren.
Am nächsten Morgen buche ich zuerst ein Fährticket nach Langkwai, der Nachbarinsel, von wo ich mit einer weiteren Fähre nach Thailand einreisen werde. Glücklicherweise konnte ich die Buchung gleich im Hotel erledigen und machte mich so gleich nach dem Frühstück auf meinen zweiten Stadtrundgang. Ich schaue mir weitere Streetart an und besuchte diverse Tempel, eine Moschee und Kirchen. Malaysia ist ein gutes Beispiel das verschiedene Religionen friedlich zusammen leben können. Ein Hindutempel steht neben einer Moschee die wiederum neben einer christlichen Kirche steht dahinter noch ein Chinesischer Tempel. In der Mall etwas abseits der Altstadt kaufe in eine neue SD-Card und eine neue Maus. Nach 3h laufen kehre ich zu einer Pause im W&O (Western und Oriental) Cafe ein. Zurück in der Unterkunft gönne ich meinem Rad neues Öl in der Roloffnarbe. Nun noch stärken für die morgige Schifffahrt. Ich hatte mich für das Restaurant Edelweiss entschieden. Volltreffer, es gab nach 8 Monaten zum ersten mal wieder Currywurst und davon sogar zwei Stück. Sie schmeckten hervorragend, dazu noch Paulaner Weizen. So kann man Penang verlassen.
Am nächsten Morgen wurde ich um 6 Uhr vom Wecker geweckt, denn ich wollte früh genug an der Fähre sein. Das war auch gut so, denn ich musste noch ein Ticket für mein Rad nachlösen. Die Dame vom Schalter begleitete mich vor das Empfangsgebäude und bewachte mein Rad. Ich musste ins Hauptbüro der Reederei gleich ums Eck. Anschließend wurde mein Rad auf das Hinterdeck der Schnellfähre mit den andern Frachtstücken verbracht. Pünktlich, 10 Minuten später :) , legten wir vom Pier ab. Mit über 40km/h gleitete das Schiff über die See Richtung Langkawi. Während der 2,5 stündigen Fahrt, lief sogar ein Film zur Unterhaltung, wie sollte es anders sein der Film war Titanik. In Langkwai fuhr ich erstmal zu meiner Unterkunft im Zentrum von Koah, checkte ein und machte mich nochmal zurück auf den Weg zum Pier um ein weiteres Fährticket für Freitag nach Satun Thailand zu lösen. Alles erledigt. Abendspaziergang durch den Ort und beim Nasi Kander ums Eck noch schnell eine Portion Reis und einen Teller Naan verspeisen. So bin ich für den morgigen Tag gestärkt, denn ich will mit dem Rad auf den Gunung Raya radeln und anschließend ein mal um die Insel. Am Abend zog noch mächtig Leben ins Dorf, den plötzlich waren überall Marktstände aufgebaut und es gab zu Essen und Klamotten zu Schoppen, wohl so eine Art Wochenmarkt dachte ich. Wie ich aber nachher erfuhr findet das Ereignis jeden Abend statt. Die Stadt war übervoll mit Menschen, meist Einheimische nur hier und da mal ein Europäischer Tourist.
Am nächsten Morgen machte ich mich wie geplant auf den Weg den Gunung Raja zu bezwingen. Ohne Gepäck war das kein Problem, auch wenn es fast an die 900 Höhenmeter auf 13km waren. Das Ganze hat nur knapp 1,5 Stunden gedauert, inklusive Fotostopp. Die Aussichten unterwegs waren schon toll, Meer, Wolken, Grün bewachsenes Land und Berge. Als ich auf dem Gipfel war habe ich den ViewTower für 10 Ringit inklusiv Tasse Tee bestiegen. Auf der Aussichtsplattform wurde ich gleich von einem malaysischen Tourist abgefangen und interviewt. Er hatte mich hoch strampeln gesehen, wohl auf dem 15% tigen Restanstieg. Er konnte es gar nicht glauben das ich das ganze Stück von unten hochgefahren bin. Als ich ihm noch erzählte das ich schon fast 10.000km unterwegs bin, musste er sich erstmal zu mir setzen und den Gratis Tee tranken wir dann gemeinsam. Die Aussicht war klasse, 360 Grad Rundumblick. Leider hier und da ein paar Wolken doch der Blick auf die Stadt Kuah und den Flughafen, wie auch auf die Mangrovenwälder war frei. Jetzt erstmal wieder bergab, freu! Meine Runde führte mich nun nach Norden zum Strand Tanjung Rhu, wo ich mich zu einer Mittagspause in einer Strandbar (die einzigste an diesem Strand) nieder lies. Ich bestellte Chickenschnitzel und freute mich über den schönen Blick über den Strand und zu den kleinen bewaldeten Inselbergen im Wasser, wohl unbewohnt. Auf dem weiteren Besichtigungsprogramm stand noch der Durian Perangin Wasserfall, ein Hindutempel, der buddhistische Langkwai Lucky Tempel (Wat Koh Wanrarm). Das Lucky konnte man dem Buddha aber auch sowas von ansehen :) . Zu den Mangrovenwäldern habe ich einen Abstecher gemacht doch eine Bootstour war mir für 120 Ringit (30€) zu teuer, zum Glück machte mich die Ticketverkäuferin darauf aufmerksam das es einen Steg durch einen kleinen Teil der Mangroven gibt. Diesem Tip bin ich nachgegangen und konnte so den Mangrovenwald anstatt vom Boot aus vom Fahrrad aus anschauen.
Nach 75km, über 1000 Höhenmetern war meine Besichtigungstour für heute beendet. Es war anstrengen durch die immer noch schwüle Hitze, zusätzlich noch die zu vielen Eindrücke. So sitze ich nun noch bei einem frischgezapften Tiger Bier im Straßenlokal und beobachte den Sonnenuntergang der in die Gasse scheint.
Morgen muss ich leider Malaysia verlassen, echt schade. Es ist sowohl landschaftlich und auch menschlich gleichzusetzen mit Georgien und Armenien. Ok solche Vergleiche sind immer schwer. Mal schauen was mich in Thailand erwartet.